20.4.10
Forte de Sao Marcelo - Kasachstan-Deutscher
Willkommen zum nächsten Post in der Reihe ein Kasachtan-Deutscher im/auf/in...
Dieses mal war der Kasachstan-Deutsche auf dem Forte de Sao Marcelo. Das Forte de Sao Marcelo ragt aus der Mitte des Hafenbeckens als eine flache, runde Festung aus dem Wasser, das Forte de Sao Marcelo (erbaut 1650). Auf dem Bild ist es die kleine Insel mitten im Hafen hinter dem Mercado Modelo (das gelbe Gebäude im Vordergrund).
Der Turm dieser Festung ist nicht höher als die ihn umgebene Mauer. Die Kaserne wurde später zum Gefängnis für politische Gefangene umgebaut: Rebellen, Republikaner, aber auch portugiesische Truppenführer aus anderen Bundesstaaten sassen dort ein. Und zwar in solchen Zellen:
In diese Zelle sollen bis zu 120 Menschen eingepfercht worden sein. Rechts und links sind Namen von berühmten Brasilianern, welche dort gesessen haben, in die Wand eingraviert.
Da es eine Festung war sind die Außenmauern bis zu 10 Meter dick und 5 Meter hoch. Und zur abwehr von Angriffen, standen oben einige Kanonen:
Ihr seht ich wäre ein schlechter Soldat gewesen :-)! Und ihr werdet nicht glauben was da drin war :-D... benutzte Kondome. Oh man, ich habe intuitiv die Luft angehalten, wahrscheinlich um nicht schwanger zu werden :-DD. Wir Menschen sind schon komische Lebewesen.
Wie dem auch sei, wäre ich so als Soldat erwischt worden dann würde ich bestraft, zum Beispiel so:
Könnte mir durchaus eine schlimmere Strafe vorstellen :-DD!!!
Eine Zeit lang lebte die Königliche Familie Portugals in dieser Festung. Dafür wurde Sao Marcelo natürlich etwas umgebaut um wohnlicher zu sein und der königlichen Familie würdiger. So wurden im Außenbereich Sitzmöglichkeiten gebaut.
So ganz königlich habe ich mich in diesem Moment zwar nicht gefühlt, weil der Sitz nicht sehr gemütlich ist, aber ich kann mir gut vorstellen, dass der König GENAU so in diesem Sessel saß. GENAU so!
Das Forte de Sao Marcelo trägt sehr viel Geschichte in sich, aber leider bietet es nicht sehr viel für das Auge. Dafür hat man aber in der Nähe des Sao Marcelo sehr viel fürs Auge. Man kann zum Beispiel nach einer solchen Besichtigung mit dem Elevador Lacerda in die Cidade Alta fahren und von dort aus einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten.
26.3.10
Salvador Trade Center - Mein Arbeitsplatz Links im 21. Stock
15.3.10
Sehenswürdigkeiten von Salvador da Bahia - Ein Kasachstan-Deutscher im Pelourinho :-D
Da ich jetzt endlich ein Zimmer für mich gefunden habe, ganz in der Nähe meines Praktimsplatzes, habe ich endlich mal wieder die Zeit gefunden ein wenig zu schreiben. Diesmal in der Hängematte liegend, auf der Terrasse, mit Meerblick! Wie lange habe ich davon nur geträumt! :-)))
Vor kurzem war ein Freund aus Fortaleza, was etwas weiter im Norden liegt, zu Besuch und so hatte auch ich endlich die Gelegenheit einige Sehenswürdigkeiten Salvador's zu sehen. So sind wir zuerst zum "Elevador Lacerda" gefahren. Das ist ein Aufzug, der die Unterstadt ( Cidade Baixa) und die Oberstadt (Cidade Alta) verbindet. Es ist ein Schnellaufzug, für die 72 Meter Höhenunterschied braucht er grade einmal 30 Sekunden. Das merkt man auch sehr deutlich wenn er anhält!
Pro Monat befördert der Elevador Lacerda bis zu 900 000 Personen. Eine einfache Fahrt Kostet R$ 0,15, das entspricht ungefähr € 0,06. Der Preis wurde vor kurzem erhöht, davor kostete eine Fahrt nur R$ 0,05. Diese Investition lohnt sich aber, denn wenn man oben ankommt genießt man einen Einzigartigen Ausblick!
Noch in der Unterstadt steht der "Mercado Modelo". Ein ehemaliger Umschlagplatz der Unterstadt für Lebensmittel, Vieh und Genussmittel. 1912 im Handelszentrum Salvadors erbaut und zwischen 1917 und 1984 gleich fünfmal abgebrannt. Zwischenzeitlich drittes Zollamt der Stadt und heute Touristenmarkt mit über sechzig Läden, in denen viele afro-brasilianische Mitbringsel erstanden werden können.
Das umgefallene Kreuz dessen Bedeutung und Geschichte ich leider nicht weiß :-(. Aber ich habe es grade noch fangen können bevor es die Leute hinter mir zerquetsch hätte!
Und zu zuletzt haben wir uns noch den Pelourinho angesehen. Das ist der bekonnteste Stadtteil von Salvador da Bahia und auch der älteste und somit mit der reichsten Geschichte.
"Der portugiesische Name pelourinho zeugt von einem ehemaligen Ort der Rechtsprechung und des Strafvollzugs. So heißt in Vila do Conde eine steinerne Säule auf dem Platz vor der Pfarrkirche ebenfalls Pelourinho und galt als Schandpfahl in historischer Zeit. In Salvador war der Pelourinho bis 1835 auch Sklavenmarkt, nach Verlust dieser Funktion folgte allmählich eine Transformation in Salvadors berühmtestes Künstler- und Musikerviertel. Seit 1990 wurde mit Unterstützung der UNESCO eine Revitalisierung des Viertels mittels systematischer Restaurierung durchgeführt.
Heute ist der restaurierte Pelourinho mit seinen vielen engen und gepflasterten Gassen, gesäumt von bunten, pastellfarbenen Häuserreihen, Kirchen, Klöstern, Cafés, Bars, Restaurants und Kleinkunstmärkten eine der touristischen Hauptattraktionen Salvadors." (Wiki)
Natürlich bietet die Stadt noch sehr viel mehr Sehenswürdigkeiten, immerhin ist Salvador da Bahia die erste Hauptstadt Brasiliens gewesen. Doch ich habe es noch nicht geschaft alle zu Sehen und von allen Fotos zu machen.
1.3.10
Ein Kasachstan-Deutscher auf dem Karneval 2010 in Salvador da Bahia
Karneval, Karneval, Karneval, die Brasilianer sind verrückt nach Karneval! Schon im Oktober fangen sie an zu Planen an welchem Tag des Karnevals sie wohin gehen und wo sie schlafen und was sie anziehen... Am wichtigsten ist die Entscheidung Pipoca, Bloco oder Camarote.
Camarote
Camarote
Camarotes sind die luxuriösesten und teuerste Möglichkeit beim Karneval zu feiern. Dafür werden auf der gesamten Länge des Karnevals, was bei 3 verschiedenen Routen die es in Salvador gibt ungefähr 20 Km sind, die Fassaden sämtlicher Gebäude umgebaut. Die Umbauarbeiten waren schon im Gange als ich am 18. Januar hier ankam. Und ich kann euch sagen ich habe Brasilianer noch nie so fleißig arbeiten sehen, wie bei den Aufbauten für den Karneval! Normalerweise arbeiten hier auf einer Baustelle von 10 Arbeitern höchstens 3 und selbst die lassen es ganz ruhig angehen. Aber der Karneval ist halt ein totaler Ausnahmezustand. Nun ja, jedenfalls werden an die Gebäude Grüste dran gebaut so, dass das Gebäude nach vorne vergrößert wird. Vorne kann man dann auch stehen und sich in ruhe die vorbei fahrenden Trioelétricos ansehen und hinten hat man den in den luxuriösesten Camarotes sogar eigene Diskotheken, Zugang zum Strand, Schönheitssalons (!), all you can eat und open bar mit den teuersten Getränken und Sushi usw. usw. usw. halt einfach nur dekadent.
Ich hätte sogar die Gelegenheit gehabt in so einem Camarote zu feiern, jedoch habe ich mich entschieden die letzten Tage des Karnevals am Strand zu verbringen. Ein Mädel das ich beim Karneval kennen gelernt hatte und mit der ich mich auf Anhieb gut verstanden habe, hat mich gleich eingeladen mit ihrer Familie ein paar Tage im Strandhaus zu verbringen.
Ich habe nicht lange überlegt und gleich zugesagt. Das war für mich der beste weg mehr vom Land und den Leuten kennenzulernen auch wenn es andererseits etwas gefährlich für Außenstehen scheinen mag aber ich habe mich einfach auf mein Gefühl verlassen und lag zum Glück richtig. Und es waren drei super Tage, zwar in den einfachsten verhältnissen aber dafür habe endlich mal das "richtige" Brasilien etwas kennengelernt. Sonst hat man als Gringo die meiste Zeit nur etwas mit der Oberschicht zu tun und die halt eine Minderheit hier.
Bloco
Aber zurück zum Karneval! Eine andere Möglichkeit beim Karneval mitzumischen sind die Blocos. Über Kontakte von einem Freund haben für den dritten oder zweiten Tag des Karneval sehr günstig Karten für den Bloco YES! bekommen, einer der wenige Blocos mit Elektronischer Musik. Im Bloco läuft man eine der drei Strecken gefolgt von zwei Trioelétricos, feiernd und trinkend. Im Bloco wird man durch Seile, gehalten von den ärmsten der armen, den so genannten "Cordeiros", abgeschirmt von den anderen Leuten. Als Eintrittskarte bekommt man ein Shirt. In unserem Bloco ist Moony aufgetreten an diesen Tag und die Stimmung war einfach nur suuuuper!!!
Und unsere Shirts sahen so aus :-D
Ein Teil des Blocos mit dem Trioelétrico im Hintergrund
Es war einfach nur geil auch wenn ich nach den durchgetanzten 6 Km einen blauen Zehnagel und zwei dicke Blasen hatte!! :-DDDPipoca
Aber die meiste Zeit des Karneval habe ich als Pipoca verbracht.Pipoca heißt frei übersetzt Popcorn und damit sind all die Leute gemeint, welche am Straßenrand und in den vielen Nebenstraßen feiern. Das kann für Gringos aber auch für Einheimische etwas gefährlich werden. Man spürt des öfteren Hände in seinen Taschen und ab und zu gibt es Schlägereien. Aber wenn man einfach keine Wertsachen in den Taschen hat und schaut, dass man die dunkleren Nebenstraßen meidet, dann passiert auch nichts. Obwohl ich einmal in solch einer dunklen Gasse war während des Karnevals. Von oben muss es so ausgesehen haben wie ein Zuckerkorn in einem Glas Instant-Kaffee:-DD. Aber "no risk no fun" und es ist nichts passiert und ich habe gut gefeiert!
Hier sieht man ein bisschen Popcorn :-D
Und hier sieht man leichtsinnige Gringos in Bloco-Shirts mitten zwischen den Pipocas
Hier hatte ich auch wirklich durchgehend Hände in meinen Taschen. Da war aber NIX drin, HAHA!!!
Oh man, es ist wirklich schwierig die Eindrücke vom Karneval zusammenzufassen, aber ich hoffe ich konnte einen kleinen Einblick geben. Bitte, bitte kommentiert und fragt mich falls etwas unklar ist oder ihr mehr wissen wollt. Unten habt ihr die Möglichkeit ein Kommentar zu hinterlassen.
|